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Roczniki Filozoficzne:
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Issue: 2
Tadeusz Styczeń
Tadeusz Styczeń
Kardynał Karol Wojtyła — filozof moralista
Der Kardinal Wojtyła — der Philosoph und der Moralist
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Karol Wojtyla’s Forschungshaltung wurde in großem Maße durch die ihn beunruhigende Frage gebildet: Wie ist das möglich, daß Menschen- und Ethiktheorien, die sich als Aufgabe möglichst völlige Darstellung ihrer Forschungsobjekte stellen, oft ihrer Identität verlieren und zum Instrument ihrer Heterogenisation werden? Warum sind Theorien solcher Denker, wie Aristoteles, der Heilige Thomas, I. Kant und M. Scheler von diesen Deviationen nicht frei?Wojtyła antwortet, daß der Grund dieses Standes nicht genügende Beachtung der Erfahrung und ihrer Wichtigkeit als Wissensquelle ist. Diese Diagnose wird durch Postulat: „Rückkehr in die Erfahrung” ergänzt. Man soll dem völlig aussprechen lassen, was unmittelbar gegeben, ohne dem Erfahrungsobjekt und dem Erfahrungsprozeß irgendeine Bedingungen zu stellen. Deshalb ist Ethik und Antropologie vor allem die Beschreibung dessen, was in der Anschauung gegeben wird, z.B. in der Erfahrung der moralischen Pflicht („Ich soll das erfüllen”) oder in der Erfahrung der Tat, der Täterschaft („Ich konnte — ich mußte nicht”) — (»Ich kann — ich muß nicht”). Diese Tatsachen kann man nur einfach durch die direkte Erkenntnis ergreifen, feststellen, das heißt eben erfahren. Sie können aus keiner Theorie ausgeführt werden. Besonders unmöglich ist das Deduzieren der Ethik oder der Antropologie aus der Metaphysik.Die Erfahrung sagt uns jedoch nicht alles über das Objekt. Oft zeigt sie uns seine Rätsel. Diese finden ihren Ausdruck in Fragen, zu welchen wir durch dessen Erfahrung provoziert werden. Die Fragen wurden also zu zweitem, neben der Erfahrung und im Verhältnis zu ihr, homogenem, theorieschaffendem Element.. Deshalb kann man sich nicht mit der Beschreibung des Objektes begnügen, wenn man eine Theorie schaffen will. Man soll das Objekt erklären. Der Charakter dieser Erklärung muß dabei der Art des Erkentnisbedarfs, der in Fragen enthalten ist, entsprechen. Erst solche Erklärung läßt „zu Endie verstehen” das, was man erfährt. Also würden Ethik und Antropologie keine völlige Theorien ihrer Objekte, wenn sie die Schwelle der Metaphysik nicht betreten würden, also wenn sie nicht in entsprechenden Aspekten zu Metaphysik ’der Ethik und zu Metaphysik des Menschen würden.Der Schöpfer der Ethik und der Antropologie ist jedoch nicht nur der Phänome- nologe und der Metaphysiker der Moral und des Menschen. Er füllt sich bepflichtet, die Wahrheit darüber, was er erfährt und was er zu Ende zu verstehen versucht, darzustellen. Als Schöpfer der Theorie wird er zu dem Zeugen und sein Werk zu dem Zeugnis. Die Erfahrung wird zur Zeugenschaft, weil die Wahrheit über Personenwürde des Menschen auf eine (besondere Weise zum Ablegen des Zeugnisses bepf lichtet. Ethiker muß also Moralist werden. Deshalb Wojtyła, der Ethüker und der Antropologe versteht seine Aufgabe als Dienst an dem Menschen und ist Seelsorger und Erzieher.Diese Forschungshaltung, durch die Karol Wojtyła als Philosoph, Denker und Schöpfer charakterisiert wird, hat sich aus Assimilation der Erbschaft der klassischen und der gegenwärtigen Philosophie gebildet, sie hat sich schon in seinen früheren Arbeiten über die religiöse Erfahrung bei dem Heiligen Johannes vom Kreuz gezeigt. Diese Haltung kann man Methode der Integralerfahrung nennen. Die methodologische Haltung wird von dem Interesse an besonderem Objekt begleitet. Die Passion von Karol Wojtyła ist der Mensch. Der Mensch erscheint uns auf dem Gebiet unserer Erfahrung nicht nur als Objekt der Erfahrung, sondern gleichzeitig als einziges in der Welt Subjekt der Erfahrung, er kann für sich selbst Objekt eigener Erfahrung sein. Von diesem Objekt wird Karol Wojtyła als der Philosoph und der Theologe ergriffen.Die Frucht solcher methodologischen und Objekthaltung sind die konstruktiven Propositionen von Karol Wojtyła in einzelnen Zweigen der Philosophie. In der Ethik ist das vor allem endgültiger Bruch des traditionellen perfektionistischen Eudämonismus zum Besten des perfektionistischen Personalismus sowohl in der Theorie als auch in der Bildung des Erziehungsprogramms für die verantwortliche Liebe, besonders Ehe- und Elternliebe, und in der Bildung der gesellschaftlich offenen Haltung, der engagierten Haltung. Person als Person darf nur als sie selbst affirmiert werden, ihr steht die Liebe zu. Das ist das Wesen des sittlich Guten. Das Gebrauchen der Person dagegen, Versuche sie zu ’’verwenden”, bedeutet daß man ihr objektiv gebührenden Platz und Rang ab nimmt. Das ist der Kern des sittlich Bösen.Das Resultat solcher Haltung ist für Wojtyła Philosophie kennzeichnende Enthüllung des inerlichen Zusammenhanges der Elemente, die in verschiedenen Zweigen der Philosophie auf gespaltet wurden. Und so z.B. im Namen der Integralerfahrung der Ethik, zeigt Wojtyła, daß das Objekt der Ethik die Pflicht der Affirmation der Person durch die Person um ihrer selbst willen, dh. die Liebe als etwas, der Person von der Person zustehend ist. Die Liebe muß also nicht die Pflicht ausschließen (Seheier), und die Pflicht muß nicht die Liebe ausschließen (Kant), sie beide implizieren sich einander, und ergänzen sich auf der Basis der Integralerfahrung des Sittlichen.Die Erfahrung des Verhältnisses „der Mensch tut” zeigt weiter den nahen Zusammenhang der Elemente, die durch traditionelle Philosophie des Menschen ausgearbeitet wurden (suppositum humanum) und der Elemente, die durch gegenwärtige Philosophie des Bewußtseins, in der Opposition zu ihr, herausgearbeitet wurden. Diese letzte — die aus der „Erfahrung des Ichs” herausgeht, hat besser die Struktur des menschlichen Inneres gezeigt, mehr eben solche Dimensionen der Subjektivität enthüllt. Die Erfahrung läßt jedoch nicht nur die Beschreibung dieses ’’Inneres” an die Beschreibung des suppositum humanum anzufügen, sie fordert dieses Innere in suppositum einzubauen und zeigt dadurch, daß das letzte den homogenen Rahmen des menschlichen ”Ichs” und seine Seinswürzel bildet. Denn das Bewußtsein ist nicht nur das Bewußtsein von etwas, das Bewußtsein ist immer auch das Bewußtsein von jemand, einer Person, die wirklich da ist. Ähnlich ist mit der Freiheit, die sich uns in Akten der Selbstbestimmung zeigt. Das Respekt für die Erfahrung fordert also die Verbindung der bis jetzt aufgespalteten Elemente in eine Integraltheorie des Menschen.Die Enthüllung des ’’Inneres” in suppositum humanum fordert weitere Entwicklung sowohl der beschreibenden als auch normativen Theorie des menschlichen Gemeinsam-Seins und Gemeinsam-Tuns : die Philosophie der Gemeinsamkeit und die gesellschaftliche Ethik. ’’Ich” enthüllt sich in seinen Akten der Selbsterkentnis und Selbstbestimmung als ’’Ich”, das auf „Du” bezogen wird und gleichzeitig als „Ich”, das für das andere „Ich” — „Du” bedeutet und endlich als „Ich”, das zusammen mit anderen, ihm ähnlichen, bewußt und frei die Gemeinsamkeit der Subjekte: „Wir” zu bilden berufen wird. Deshalb muß jedes Programm der Wirkung, das den anderen Menschen oder andere Leute als Objekt hat, von dieser Grundlage ausgehen: der Objekt — Adressat meiner Aktion oder unserer Interaktion ist ein Subjekt. Die Gemeinsamkeit der Personen, communie personarum, bildet das einzelne „Ich” nicht nur durch bewußte Akzeptation und Verwirklichung gemeinsamer * Wirkungsziele, sondern auch durch die bewußte Affirmation jedes einzelnen „Ichs” in seiner Subjektivität, in dem, was das „Ich” vom Inneren bildet und seine Selbsterfüllung, Selbstteleologie bedingt. Solches Gemeinsam-Sein und Gemeinsam-Tun schließt die Möglichkeit der moralischen Rechtfertigung irgendeiner Form der Manipulation aus: sowohl wenn die Gesellschaft das Individuum oder eine Gruppe von Menschen verwendet, als auch wenn das Individuum oder eine Gruppe von Menschen die Gesellschaft verwendet. Das zeigt eben, daß die Teilnahme die einzige Weise des Seins und Tuns für die Person als Person ist Solche communio personarum ist die Überwindung sowohl der individualistischen (liberalistischen) als auch totali- stischen (antiindividualistischen) Theorien und Sozialprogramme.Wirkliche Bejahung der Subjektivität des anderen „Du” oder der anderen (im Rahmen „Wir”) wäre natürlich scheinbar, wenn dem anderen „Du” — auch wenn nur in der Theorie — wirkliches, von dem Bewußtsein des „Ichs” unabhängiges Sein abgenom men würde. Das würde bedeuten, daß dem anderen das Recht zum Sein als Subjekt wegzunehmen. Beide stehen zusammen in enger Verbindung. Das Recht, ehrlich über die Subjektivität des anderen zu sagen, über die Überraschung der Begegnung: die Liebe und den Dialog, hat nur die Philosophie, die aus der Integralerfahrung ausgeht, und die den metaphysischen und erkentnistheoretischen Realismus in der Theorie der Person und der zwischenmenschlichen Verhältnisse verkündet. Die Philosophie des Bewußtseins wird hier wieder zu Gunsten des Objektivismus der Erfahrung überwindet, die „in der menschlichen Erkentnis die Konzeption des „reinen Bewußtseins” verdrängt”. „Jeder Mensch ist in der ganzheitlichen, dh. in der einfachen Erfahrung als suppositum gegeben — als das Sein, daß das Subjekt des Seins und Tuns ist. Gleichzeitig ist er sich selbt als „Ich” gegeben — und nicht nur bewußt, sondern auch in der unwillkürlichen Objektivisation”. („Die Person und die Tat”). (47).Die Erfolge der Forschungshaltung, für die Erfahrung die wichtigste ist, lassen die Philosophie von Karol Wojtyła als Philosophie des Brückenbaus bezeichnen. Weil der, der die Brücke dort zeigt, wo man nur Kluft sieht, erscheint uns als Erbauer der Brückenbögen zwischen zwei Ufern. Die lateinische Sprache bezeichnet den Brückenerbauer mit dem Wort „pontifex”. Dieses sonderbare Wort bedeutet auch den Priester, jemanden, der die Brücken nicht nur zwischen den Menschen baut, sondern auch zwischen den Mensche und dem Gott.
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Mieczysław A. Krąpiec
Mieczysław A. Krąpiec
Człowiek i wartość
Man and Value
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The present paper aims at drawing the reader’s attention to the traditional conceptions of all what is called human value. We find that a realistically approached and understood being, as an existing concrete, and especially as a personal, dynamic, continuously actualizing itself being, creates in the his personal life these values, which are obvious as values for everybody. They can be approached in the analogous-generalizing cognition, when speaking about the values themselves, as abstracted from the subject. This has been done in an especially dramatic way in Kant’s conception of philosophy, when, starting from the wrong, Wolffian conceptions of being — he could not see a possibility of either a cognitive approach to the very being in itself, or, the more so, values actualizing themselves in being — as an actualization of potentiality. This is why he had to recognize a separate extrabeing value as an object of "sollen”. Such a situation led not only to detaching philosophy from the reality of the actually existing world," but also to artificial creation of various worlds, built not on cognition, but on an abstracted and hypostasized thought, which only lives with the consequence of thinking, yielding diverse ontologies which the world of grown-ups and tings was attempeted to be pushed into, as into a tight child’ss suit.
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Karolina Kasperkiewicz
Karolina Kasperkiewicz
Problem aktualizowania się wartości osoby ludzkiej
Il problema dell'attualizzazione i valori della persona umana
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Nelle elaborazioni contemporanei dei probierni connessi eon la formazione si da ampio spazio alla dignité della persona unana. Questo è certamente giusto. Perô accade, che questa dignité viene spesso compresa in modo troppo naturalistico, vedendo nel suo concetto anzitutto la inteligenza e la liberté, senza attendere al suo ultimo scopo. Naturalistica comprensione della dignité umana conduce spesso al supercritieismo e all’arbitrarieta, che in consequenza si manifesta nella vita.Parlando della formazione dimentichiamo, o non abbastanza teniamo conto, della potente energia psicofisica di cui siamo in possesso, e del fatto, che la nostra natura umana non è ben ordinata come per esempio tutto il cosmo. Siâmo piuttosto inclinati di preferire cio, ehe è più facile e piaeevole. Questo cagiona, ehe in molti casi la energia naturale non viene in tempo opportuno dominata ed uttilizzata debitamente. Ed allora si rivolge contro di noi. Questa potente energia psicofisica si manifesta nell’ambizione. Essa è intimamente connessa con la natura come inclinaźione vitale ed amore di se stesso. L’ambizione tende al mettere in evidenza ed elevare al più alto il nostro „io”. Poiche i valori temporali come reputazione, riconoscenza, i posti direttivi, essendo concreti e percettibili, fanno maggiore impressione ai sensi, dei valori onesti e puramente spiritual!. Quindi l’ambizione si dirige ed essi. Questo cagiona una deformazione spirituale della persona umana.Qui sorge il problema: dove si deve cercare una forza equipollente, ehe riu- scirebbe padroneggiare e debitamente dirigere l’ambizione. Una risposta a questo problema si deve cercare non tanto nella psicologia ma piuttosto nell’etica catto- lica educativa. Cosi per esempio San Tommaso d’Aquino nella Somma Teologica, nel trattato sulle virtù, insegna ehe l’umiltà a verte la nostra ambizione dai valori apparenti, e la magnanimité la dirige e conferma nella lotta per i beni reali ed eterni. L'umilta, radicata fortamente nella vérité filosofica, chia- mata contemporaneamente un atteggiamento d’autocriticismo, attualizza i veri valori della persona umana, perche cooperando con la magnanimité e • con le virtù cardinali, forma il carattere morale.
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